Re: [rohrpost] DATENBANK DER VIRTUELLEN KUNST

[Oliver Grau <Oliver.Grau@culture.hu-berlin.de>]

Hallo Tilman und die anderen Leser,

vielen Dank fuer die 'rege' Diskussion unseres Projektes. 
Es ist immer ein bischen schade, wenn Diskutanten auf einem sehr begrenzten
Informationsstand aktiv werden. Dann kommen unbedachte Aeusserungen, wie
die von Florian zustande. Z. B. sammeln wir ueberhaupt keine Netzkunst!
Dies moegen andere gerne tun. 

Unser Forschungsauftrag gilt Medienkunstinstallationen, die als stand alone
system (scheinbar) "Interaktion", Immersion und einen "evolutionaeren"
Wandel der "Echtzeitbilder ermoeglichen (etwa C. Sommerer: A-Volve; Char
Davies: Osmose; Maurice Benajoun, Monika Fleischmann, Jeffrey Shaw...usw.)
Datenaufwendige Werke, die heutzutage nicht ueber das Netz gehen koennen
und vielleicht einen Vorgeschmack auf die Zukunft des Internet bieten, die
eine kritische Dokumentation verdienen, nicht zuletzt, da sie von den
Museen beharrlich ignoriert worden sind. Mit diesen Kuenstlern und ihren
Labs besteht in der Tat - zum Teil seit Jahren - ein enger
Forschungskontakt, der den Datenbestand bereits sehr umfassend werden
liess. Die Datensammlung funktioniert bislang sehr gut und wir haben keinen
Anlass, uns ueber mangelnde Kooperation seitens der Kuenstler nicht zu
beklagen.

Natuerlich interessiert uns, als Bildwissenschaftler, grad auch vor dem
Hintergrund kunsthistorischer Illusionsmedien, insbesondere die durch die
Technologie ausgeloeste Metamorphose des Begriffes vom Bild. Aus dem
Forschungszusammenhang sind zudem eine Reihe von Publikationen
hervorgegangen, deren Kenntnis unbedachte Aeusserungen, wie die von
Florian, im Vorfeld vereitelt haetten. Dennoch sei er herzlich eingeladen,
uns weiterhin kritisch zu begleiten - bitte jedoch besser informiert, dies
spart Zeit. 

Was von Ulrike in die Liste eingespeist worden ist (warum nicht!), war ein
direktes Anschreiben an div. Kuenstler. Dies sollte dann natuerlich auch
dazugeschrieben werden, denn Adressaten einfach zu verwechseln, fuehrt
immer zu Missverstaendnissen)

Wir hoffen, nach so kerniger Einfuehrung, auf interessante Diskussionen und
freuen uns auf kritische Anregungen und Tipps zu spannenden kuenstlerischen
Projekten. 

Mit besten Gruessen!
Oliver Grau


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Oliver Grau
Kunsthistorisches Seminar                
Philosophische Fakultaet III 
Humboldt Universitaet Berlin                       
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D-10099 Berlin                                     
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