KUNSTHALLE TIROL Autobahnauffahrt Hall
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An die Medien
Ausstellung
YOUR PRIVATE SKY
R. BUCKMINSTER FULLER
26. Februar 2000 – 14. Mai 2000
R. Buckminster Fuller
und
Christoph Blum, Frankfurt am
Main
Carsten Höller, Köln
I/O/D, www.backspace.org/iod
N55, Kopenhagen
Mathias Poledna, Wien / Los
Angeles
studio1@uibk.ac.at
Studenten der Akademie der Bildenden
Künste in München:
Carolin Häcker, Cornelius
Hofmeister, Joachim Kaiser, Michael Matthes
Eröffnung
Freitag, 25. Februar 2000, 19 Uhr
durch Landesrat Fritz Astl, Dr. Joachim Krausse, Dr. Hubert Salden
Ausstellungsdauer
26. Februar – 14. Mai 2000
Die KUNSTHALLE TIROL zeigt vom 26. Februar bis zum 14. Mai 2000 die
Ausstellung
YOUR PRIVATE SKY - R. BUCKMINSTER FULLER:
Richard Buckminster Fuller (1895-1983)
gehört zu den bedeutendsten amerikanischen
Denkern des 20. Jahrhunderts. Sein Aktionsfeld war die Architektur
beziehungsweise das Bauen
als ‚Umweltgestaltung‘, doch die Hintergründe seiner Tätigkeit
sind von viel umfassenderer Art:
sie verknüpfen grundlegend künstlerische, geschichtliche,
soziologische, ökonomische und
ökologische Zusammenhänge.
In seiner auf zentrale Fragen der Zivilisation ausgerichteten Denkweise
führte Buckminster Fuller
Begriffe wie ‚Raumschiff Erde‘, oder ‚Synergie‘ in den Diskurs der
Architektur und der
Kulturwissenschaften ein. Viele seiner Maximen – denke global, handle
lokal – sind Gemeingut
geworden. Mit dem Expo-Pavillon der USA für die Weltausstellung
1967 in Montreal erreichte der
utopische Input seiner Entwurfsgedanken eine außergewöhnliche
Popularität. Fullers Sicht der Welt
machte ihn als Gesprächspartner für die US-Armeespitze interessant;
einige Jahre später war er nichts
weniger als ein Guru für die Hippie-Generation. Gegen Ende seines
Lebens hatte er den Norton-Lehrstuhl
für Poesie in Harvard inne. Fuller bereitete einer prozessorientierten,
dynamischen Wahrnehmung der
Realität einen Weg, der noch heute von überaus großer
Aktualität ist, besonders in künstlerischen
Zusammenhängen und denen der Nano-Technologie.
Symbol und realer Schauplatz des Zusammenfließens intellektueller
Energie war das
Black Mountain College in North Carolina, wo Buckminster Fuller
Ende der 40er Jahre lehrte.
Das Black Mountain College war das frühe Modell einer musisch
orientierten Universität, die als Magnet
für eine künstlerische und intellektuelle Avantgarde wirkte
und zeigte, wie sich ein reichhaltiges Universum
an einem Ort kristallisieren konnte.
Die Wanderausstellung YOUR PRIVATE SKY
zeigt mit Modellen, Bildern, Fotografien, Plänen,
Filmsequenzen und anderen Dokumenten R. Buckminster Fuller als einen
schillernden Grenzgänger zwischen
Natur- und Geisteswissenschaften. In der KUNSTHALLE TIROL werden weitere
Schwerpunkte auf die
Logistik der Ausstellung, das Fullersche Konzept des ‚World Game‘ in
Verbindung mit interaktiven
Internet-Projekten und die Verflechtung des dokumentarischen Teiles
mit Positionen zeitgenössischer KünstlerInnen,
deren Konzepte Beziehungen zu dem spartenübergreifenden Denken
Fullers herstellen, gelegt.
Die KUNSTHALLE TIROL ist europaweit die einzige Station, wo das umfassendste
Material aus dem
Buckminster Fuller Archive in Santa Barbara, California, gezeigt
wird.
Ein Symposium mit international
führenden Vertretern der Buckminster-Fuller-Forschung (28. April -
1. Mai 2000 in Hall)
und Auf den Spuren von Bucky in New York, eine Exkursion in die nordamerikanische
Metropole u.a. zur Whitney-Biennale
(Ende Mai 2000), runden das vielfältige Ereignisangebot der KUNSTHALLE
TIROL während der Ausstellung
YOUR PRIVATE SKY ab.
Zur Ausstellung erscheint im Verlag Lars Müller, Baden/Schweiz,
ein
zweibändiger Katalog. Der erste Band
‚Your Private Sky: R. Buckminster Fuller – Design als Kunst einer Wissenschaft‘
(Hg.: Joachim Krausse und
Claude Lichtenstein) wurde bereits publiziert. Der zweite Band ‘Your
Private Sky: Diskurs‘ erscheint während
der Ausstellung in der KUNSTHALLE TIROL. Beide Bände können
über die KUNSTHALLE TIROL bezogen
werden.
Institut für Bilderzeugung:
BUCKY CITY: Kollaborativer Hypertext im Internet-Café
der KUNSTHALLE TIROL
Der Storyspace-Hypertext ‚Bucky City‘ führt auf ungewöhnliche
Art und Weise in Buckminster Fullers Welt ein.
Im Internet-Café der Kunsthalle Tirol können BesucherInnen
auf der Storyspace-Landkarte ihren persönlichen Weg
durch eine durch Bucky inspirierte und auf seinen Texten aufbauende
virtuelle Stadt suchen, Texte zu verschiedenen
Themen finden und eigene Texte in das Bucky City Universum einbauen.
Unterschiedliche ‚links‘, Verbindungen
zwischen den einzelnen Texten, zeigen unvorhergesehene Zusammenhänge
auf und ermöglichen neue Verbindungen.
Es entsteht ein Dokument, das nicht den gängigen Hierarchien des
gedruckten Textes unterworfen, sondern dem
auch Buckminster Fuller wichtigen Netz der Kommunikation angenähert
ist.
Der Storyspace Hypertext ist auf der Homepage der Kunsthalle Tirol
über Internet in Form eines HTML-Dokuments,
eines Internet-Textes, zugänglich. BesucherInnen der Homepage
können Ihren Beitrag über e-mail
(bucky@kunsthalle-tirol.at)
in den Hypertext einbauen lassen.
Bereiche der Ausstellung
YOUR PRIVATE SKY
R. BUCKMINSTER FULLER
KUNSTHALLE TIROL, Hall in Tirol
26. Februar – 14. Mai 2000
1. Buckminster Fuller Navigator
2. Biografie
3. Lightful house / 4-D house
4. Dymaxion house
5. Avantgarde in Greenwich Village
6. Dymaxion Car
7. Dymaxion bathroom
8. DDU, Dymaxion Deployement Unit
9. Wichita house
10. Vorfertigung
11. Fortune magazine
12. World map
13. Fuller Research Foundation
14. Architecture of the laboratory
15. Geodesic Domes
16. Tensegrity
17. Whole earth catalogue & dome builders
18. World Game
19. Tetrascroll
20. Vorgänger und Schüler
21. Nano / wie die Natur baut
22. Bucky & friends
23. Modelle / models
24. Vorhänge / curtains
Der dokumentarische Teil der Ausstellung ist ein Gemeinschaftsprojekt
der KUNSTHALLE TIROL mit dem Museum für Gestaltung Zürich, dem
Design Museum London, der Stiftung Bauhaus Dessau, dem Zeppelin-Museum
Friedrichshafen und dem Verlag Lars Müller, Baden/Schweiz, in Zusammenarbeit
mit dem Buckminster Fuller Institute / Buckminster Fuller Archive, Santa
Barbara, California.
25. Arbeiten zeitgenössischer KünstlerInnen
/ works by contemporary artists:
Christoph Blum, Frankfurt am Main > ) (,
2000
Carsten Höller, Köln > Serie
'Spieltafel',1998
I/O/D, www.backspace.org/iod (London) >
I/O/D 4.0 Browser, 1998
N55, Kopenhagen > Dynamic Chair, Lamp and
Dispenser, 2000
studio1@uibk.ac.at, Innsbruck > 'FFWD',
Fernfahrer-Projekt, 1999-2000
Studenten der Akademie der Bildenden Künste
in München:
Carolin Häcker > "etwas bleibt immer
außer betracht...", 1999
Cornelius Hofmeister > „Seilschaft“, 2000
Joachim Kaiser > "Zweipol", 2000
Michael Matthes > "Empfangseinheit, Hall",
2000
Christoph Blum, Frankfurt am Main
Die situative Arbeit Christoph Blums thematisiert die Logistik der
Wanderausstellung YOUR PRIVATE SKY: die provisorische Aufbausituation in
der Kunsthalle Tirol ist - in Form von allerlei Kisten und Verpackungsmaterialien,
die nicht wie üblich ins Depot verfrachtet, sondern in ihrer zweckgerichteten
Anordnung belassen wurden - selbst sichtbarer Bestandteil der Ausstellung.
Ein Modell der aktuellen Ausstellungsarchitektur (Massstab 1:50), das
im Foyer der Kunsthalle Tirol die Ausstellungsobjekte als Lageplan verzeichnet,
ihre Hüllen jedoch detailgenau enthält, kehrt das Inhalt-Form-Verhältnis
der Objekte um.
Carsten Höller, Köln
Die Serie ‚Spieltafel‘ von Carsten Höller, der sich selbst als
‚Bucky-Fan‘ bezeichnet, greift das Thema des Spiels und der bei Buckminster
Fuller zentralen Idee der sinnvollen Nutzung von Ressourcen eines vorhandenen
Systems auf. Die Spiele Höllers haben gemein, daß keinerlei
Material – wie Würfel, Papier usw. – bei ihrer Ausführung verwendet
wird.
Carsten Höller: ‚Versuche, ohne Anlaß symmetrisch zu lächeln:
beide Mundwinkel sollten gleichermaßen stark hochgezogen werden.
Die meisten Menschen können allerdings den rechten Mundwinkel besser
steuern als den linken, wohl weil er als ersterer von der linken, ‚rationalen’
Gehirnhälfte kontrolliert wird. Ein mit dem rechten Mundwinkel erzeugtes,
schiefes Lächeln ist daher einfach herbeizuführen, sieht aber
‚falsch’ aus, wohingegen der schlecht steuerbare linke Mundwinkel – und
somit die Symmetrie des Lächelns – für ‚wahre‘ Gefühle steht.’
I/O/D, www.backspace.org/iod
Die Londoner Künstlergruppe I/O/D (Simon Pope, Colin Green und
Matthew Fuller) wendet die Methode der Dekonstruktion an. Die vorerst letzte
Version ihres Internet-Browsers ‚The Web Stalker‘ (I/O/D 4), eines der
komplexesten Kunstprojekte, das sich mit dem Browser beschäftigt,
steht seit 1998 zum freien Downloaden zur Verfügung. ‚The Web Stalker‘
(deutsch: ‚Netzschlurfer‘) verwischt die Grenzen zwischen Kunst und Software:
Anders als der Netscape Navigator oder der Microsoft Internet Explorer
stellt der ‚The Web Stalker‘ www-Seiten nicht analog dar, sondern führt
die Verbindungen zwischen einzelnen Homepages vor. Die Zusammenhänge
werden kartografisch visualisiert, die entstandenen Strukturen korrespondieren
mit den Konstruktionen und der Denkweise Buckminster Fullers.
I/O/D arbeiten gegenwärtig an der Weiterentwicklung des ‚Web Stalkers‘;
die neueste Fassung wird Ende April 2000 im Rahmen des Buckminster-Fuller-Symposiums
in der KUNSTHALLE TIROL in Hall präsentiert.
N55, Kopenhagen
Die Künstlergruppe N55 (Jon Sørvin/DK, Rikke Luther/DK,
Cecilia Wendt/S und Ingvil Aarbakke/N) aus Kopenhagen gestaltet Kunst für
den ‚täglichen Gebrauch‘. Grundlage der Produktion von Einrichtungsgegenständen
ist eine ästhetische und inhaltliche Reflexion bestehender Konzeptionen.
Den Hintergrund ihrer Beschäftigung mit der Lösung konkreter
und signifikanter Alltagssituationen bildet das synergetische Denken Buckminster
Fullers.
In der Kunsthalle Tirol nehmen N55 mit drei Objekten teil: dynamic
chair - ein bewegliches Sitzobjekt, lamp - ein lichtobjekt und dispenser
2000 - eine Box, die Broschüren zu Kunst und Ethik spendet.
Mathias Poledna, Wien / Los Angeles
Der Beitrag von Mathias Poledna beschäftigt sich mit der Historizität
von Strategien der Selbstermächtigung und Konzepten des ‚Alternativen‘.
Ausgangspunkt ist der von den Ideen Buckminster Fullers beeinflusste und
1968 erstmals erschienene ‚Whole Earth Catalog‘. Der ‚Catalog‘, von der
Gestaltung und vom Konzept her eine Art Alternativversion des klassischen
amerikanischen Versandkataloges von ‚Sears & Roebuck‘, sollte Produkte
vorstellen, die der individuellen Selbstermächtigung und Weiterbildung
in Hinblick auf alternative Lebensweisen dienen. Für die Ausstellung
soll schrittweise über die ganze Ausstellungsdauer hinweg eine Art
zeitgenössicher ‚Warenkorb‘ von Produkten erstellt werden, die im
Original-Katalog von 1968 präsentiert wurden und heute noch in gleicher
oder gestalterisch modifizierter Form erhältlich sind.
Mathias Poledna arbeitet als Künstler und freier Autor (u.a. Texte
zur Kunst, Springerin). Er ist Herausgeber von ‚The making of‘ (Generali
Foundation/Walther König 1998) und Co-Herausgeber von ‚Sharawadgi‘
(Felsenvilla/Walther König 1999).
studio1@uibk.ac.at
Thomas Thaler, Christoph Hager und weitere Architekturstudenten aus
Innsbruck präsentieren das Projekt ‚FFWD oder das Entstehen einer
temporären Gemeinde‘: ‚Über eine Postkartenaktion treten LKW-Fahrer
und Einheimische aus Gries am Brenner in Kontakt. Durch das Aufstellen
einer Plakatwand sehen die Einheimischen das jeweilige Gesicht der LKW-Fahrer
zu ihrer persönlichen Postkarte. Durch ein Kleinfeld-Fußballturnier
wird den LKW-Fahrern und den Einheimischen der persönliche Kontakt
ermöglicht.‘
Studenten der Akademie der Bildenden Kuenste
in Muenchen (Prof. Res Ingold):
Carolin Häcker
‚etwas bleibt immer außer betracht...‘ von Carolin Häcker
ist eine Lichtinstallation, die sich mit Lichtquelle und Reflexion beschäftigt.
Im Sinne von Fullers Denkweise thematisiert sie die Wahrnehmung des Betrachters
durch Veränderung der Sichtweise oder des Standpunktes.
Cornelius Hofmeister
‚Seilschaft‘: Säulen bilden die Mittelachse der KUNSTHALLE TIROL.
Diese sind im oberen Drittel mit einem Seil umschlungen und straff miteinander
verbunden. Von zwei dieser Säulen ist das Seil mit der Klinke einer
Türe verspannt.
Joachim Kaiser
‚Zweipol‘ ist ein Schaukasten in der Wand der KUNSTHALLE TIROL, der
eine Verbindung vom Innen- und Außenraum schafft. Bienen nutzen während
der Ausstellung den Kasten als Lebensraum.
Joachim Kaiser: ‚Das Denken Fullers wird an verschiedenen Stellen
als zweipolig beschrieben: einer leidenschaftlichen Beschäftigung
mit Architektur und Naturwissenschaften stellte Fuller immer auch
die Frage nach dem Sinn seiner Arbeit und der Beziehung dieser zu den Menschen
und ihrer Umwelt gegenüber. Die augenfällige Strukturähnlichkeit
zwischen Fullers Architektur und der Bau- und Lebensweise eines Bienenstocks
bringt Anorganisches und Organisches in Verbindung.‘
Michael Matthes
‚Empfangseinheit, Hall‘ thematisiert den Fullerschen Begriff vom Raumschiff
Erde. Die Installation einer Antennenanlage auf dem Dach der KUNSTHALLE
TIROL in Verbindung mit dem Arbeitsplatz des Künstlers eröffnet
eine satellitengestützte Kommunikationsebene.
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KUNSTHALLE TIROL
Autobahnauffahrt Hall Mitte
6060 Hall in Tirol, Austria
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Mo, Mi
14– 18 Uhr
Do, So, Feiertag 11– 20 Uhr
Fr, Sa
11 – 23 Uhr
Clubbings an folgenden Samstagen, 22 Uhr:
DYMAXION BEAT > 4. März 2000
BEIGE RISING > 8. April 2000
SYNERGY DOME > 13. Mai 2000
Kunstvermittlung
Führungen: Freitag, Samstag, 17 Uhr und 19 Uhr; Sonntag
15 Uhr und 17 Uhr
und nach Vereinbarung
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Kunstauskunft: Montag, Mittwoch, Donnerstag, jeweils um
17 Uhr
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Programm für Kinder: jeden Sonntag, 15 Uhr und nach Vereinbarung
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Internet-Einführung im Internet-Café der Kunsthalle
Tirol: Freitag und Sonntag, 15 - 18 Uhr