Krystian Woznicki on Wed, 22 Mar 2000 11:55:12 +0100 (CET) |
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[rohrpost] Kulturserver Berlin G a z e t t e, 22. 03 |
Macht den Marken! oder: "Wir stehen zu uns und liegen damit nicht im Trend." Buchstaben, Icons, Gesichter. In grellen Farben - satt, kieselbruechig, edel - verteilen sie sich im Stadtbild. Nur keine Spur von Marken. Keine Labels weit und breit - so sieht es kommunistisches Umweltdesign vor. Der Staat ist die einzige Marke. La Isla Grande. Castro & Co. lassen gruessen. Wer Werbung wahrnimmt, hat bestimmt auch schon beobachten koennen, dass Art Directors nicht selten ein solches Szenario fuer die Kulissen von Werbeclips vorsehen. Von A wie Audi bis Z wie Sony - in der laufenden Bilderwelt des Image-Marketings existiert nur die eigene Marke. Sie spricht das erste, hat immer aber auch das letzte Wort. Die grosse Erzaehlung unterbrechen wir nun fuer eine kleine, live aus dem Medienpark: Erste Schritte vor die eigene Tuer in einem neuen Land federnd auf Turnschuhsolen; der morgendliche Jogginglauf kann beginnen. Den aspahltierten Weg saeumen Prachtexemplare architektonischer Auswuechse: futuristische Gebaeude gepraegt von exotischer Funktionalitaet, erbaut von den Maschinen Gottes. Das kann einem schon den Kopf verdrehen. Diese tolle Wucht geballter Abstraktion. Nirgends Sprache oder Zeichen. Alles fremd. Abkuerzung ins Abyss. Horizontverlust. Verlaufen. Der trikotverhuellte Koerper navigiert Richtung Sportschuhboutique. Auch dort spricht die Zukunft Visa ! Das neuerstandene Schuhwerk liefert ein LCD-Display samt digitalem Stadtplan. Dein Weg ist deine Marke. Fuer die kommenden Tage waeren folgende Veranstaltungen im Navigationskalendar aufzunehmen. 23.03. D i s k u s s i o n : Ist es notwendig, in Berlin das einzige Angebot fuer selbstinitiierte und selbstverantwortete Fernseh - und Radiobeitraege aufzugeben, um fuer einen weiteren kommerziellen Sender einen guten Platz im Kabel anbieten zu koennen? Ueber diese Frage soll vor dem Hintergrund der Idee des Offenen Kanals, ihrer Entwicklung und den Perspektiven fuer eine demokratische Kommunikationskultur mit u.a. medienpolitischen Sprechern von Buendnis 90/Die Gruenen, SPD, PDS, CDU, dem Direktor der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und dem Leiter des Offenen Kanals Berlin diskutiert werden. Die Veranstaltung wird Live im Offenen Kanal und im Internet ueber Kulturserver (http://www.kulturserver.de) uebertragen. Ort: Konferenzsaal der Friedrich-Ebert-Stiftung Berlin, Hiroshimastrasse 17, 20 Uhr. 24.03. K o n z e r t : Spex (http://www.spex.de) praesentiert Live Musik von ...: Floor ist nicht nur Krite aka Christopher Uhe aka Head of ex-Sharon Stoned aka Part of ex-Locust Fudge aka ex-Speed Niggs-Veteran. Nein, Krite ist Teil von Floor, zwei Gitarren, Bass, Schlagzeug. Auch 2000 ist nicht alles neu, was Gitarrenmusik betrifft, vielmehr versprueht gerade der aktuelle Tontraeger "Free Range" das wohlige Gefuehl eines Abends zwischen Melancholie und Hoffnung - Gitarren, die gleichzeitig in Melodien verschwenderisch schwelgen und Hoffnung verspruehen. Und live bedeutet das auch bei Floor bestimmt das gewisse Quentchen Rock. Ort: Maria am Ostbahnhof, 22 Uhr. 25.3. V e r n i s s a g e : Im Anschluß an die Ausstellung mutazioni mit S/W Fotos von Francesco Radino zeigt die Galerie Georg Eichinger (mailto:georg.eichinger@snafu.de) unter dem Titel "campo di nessuno - Niemandsland" die experimentellen Farbaufnahmen von Cristina Omenetto, einer Foto-kuenstlerin aus Mailand. Mit ihren unerwarteten Farben, ihrer unbekuemmerten Technik erfindet sie gleichsam ihren Gegenstand neu: New York, Pompei und andere Staedte, die wir zu kennen meinten, erscheinen nun wieder unerhoert, ungesehen, unvertraut. Und man erfaehrt, dass Schauen mit Glueck zu tun haben kann. Ort: Georg Eichinger, Bonhoeffer Ufer 14, 11 Uhr. Bis naechste Woche, Krystian Woznicki mailto:krystian@snafu.de **************************************** * http://www.kulturserver.de * the online community for art + culture **************************************** Kulturserver wurde 1998 vom PONTON EUROPEAN MEDIA ART LAB (http://www.ponton.de) ins Leben gerufen. Als regionale Online Community fuer Kunst und Kultur bietet es eine kostenlose Platform fuer Kuenstler und Kulturschaffende, die sich auf selbstgestalteten Homepages praesentieren, Veranstaltungen in dem Kalender veroeffentlichen, einenWebmail Service nutzen und selbstproduzierte Radio- und Videoprogramme live senden koennen. Auf Einladung von Kulturserver Berlin fassen vorort taetige Journalisten und Kenner der Kulturszene ihre Beobachtungen und Eindruecke in einer woechentlich zirkulierenden G a z e t t e zusammen. Die Redaktion will die G a z e t t e auf Grund der grossen Nachfrage erweitern und sucht nun Sponsoren. 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