stefan haslinger on 5 Jun 2001 13:20:29 -0000


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[rohrpost] SUMME= 6. Widerstaendisch


Title: SUMME= 6. Widerstaendisch
09. Juni 2001, 16 Uhr und 19 Uhr
Kunst Raum Goethestrasse (22), Linz, Oberoesterreich
"Summe ist gleich"

Mit einer Doppelveranstaltung geht die Diskursreihe "Summe =" zu Ende.

Um 16 Uhr laedt Prof. Dr. Wolfgang Fritz Haug zu einer Diskussion mit dem Titel
"Hegemonie, Staat Zivilgesellschaft". Diese Begriffe, die Antonio Gramsci in den 20er Jahren in seinen Gefaengnisheften gepraegt hat, nehmen in der aktuellen politischen Diskussion einen Fixpunkt ein.
Was ist also dran an diesen Begriffen, dass sie schon so lange - in unterschiedlichsten Kontexten - die Politik praegen?
"Gramsci hat in einer Zeit tiefer Umwaelzungen geschrieben, fuer Leser, die sich mit neuen Erfahrungen auseinandersetzen mußten und im Besitz neuer Urteilselemente waren, die er in der Isolation des Gefaengnisses nur konfus wahrnehmen konnte. Diesen Lesern bot er eine in die Tiefe gehende Reflexion der eigenen politischen und kulturellen Erfahrung und die theoretische Konstruktion einer komplexen kritischen Methodologie an, um die in der zeitgenoessischen Welt ablaufenden Prozesse aktiv angehen zu koennen."
 (Aus der Einleitung von Valentino Gerratana zur italienischen Ausgabe der Gefaengnisghefte)

Zur Person: Prof. Dr. Wolfgang Fritz Haug war bis zum Februar 2001 Lehrender an der Freien Universitaet Berlin. Er ist Mitherausgeber der Gefaengnishefte von Gramsci, Herausgeber des  Historisch-Kritischen Woerterbuch des Marxismus und Gruender des Argument Verlag.
 
Um 19 Uhr wird die letzte Veranstaltung der Diskursreihe mit dem Titel: Arbeit und Gender im Neoliberalismus stattfinden.
Prof. Dr. Frigga Haug analysiert den Neoliberalismus als ein oekonomisch-politisches Projekt, das Profit, Leistung, Konkurrenz und Wirtschaftswachstum zur obersten Maxime gesellschaftlicher Entwicklung erklaert; das Primat der Politik in Frage stellt und den Gesellschaftsvertrag aufkuendigt.
Diesem neoliberalen Projekt der Modernisierung liegt ein genuin maennlicher Arbeitsbegriff zugrunde, der die traditionellen Geschlechterrollen zementiert.
Frigga Haug schlaegt einen neuen Geschlechtervertrag vor, in dem geregelt wird, wer die Obsorge fuer Mensch und Umwelt uebernimmt, wie die menschlichen Grundbeduerfnisse gesichert werden, welche Arbeit gesellschaftlich notwendig ist und wie bezahlte und unbezahlte Arbeit gleichmaeßig auf Maenner und Frauen aufgeteilt wird.

Zur Person: Prof. Dr. Frigga Haug Dipolmsoziologin, promoviert in Psychologie, Habilitation in Sozialpsychologie. Mittlerweile emeritierte Professorin an der Hochschule fuer Wirtschaft und Politik in Hamburg. Gemeinsam mit Wolfgang Fritz Haug Gruenderin des Argument-Verlag.  Veroeffentlichungen in der Bereichen Arbeit, Frauensozialisation und -Politik, Methoden. Am bekanntesten wurde die "Erinnerungsarbeit".

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aktuelle Ausstellung im Kunstraum Goethestrasse:

QUER/SCHNITT.
Serielle Arbeiten von TeilnehmerInnen des Ateliers von Kunst und Kultur, pro mente OO.
H.D. Aigner, Ernst Bliem, Peter Leimer, Edwin Schimpl, Margarete Seyr und Anke Wimmer arbeiten bzw. arbeiteten im Atelier von Kunst und Kultur (pro mente OÖ.)
In ihren Arbeiten aus den Bereichen der Malerei und des Trickfilms thematisieren die TeilnehmerInnen des Ateliers von Kunst und Kultur, pro mente OÖ das serielle Arbeiten, das unerschöpfliche (Re)Produzieren eines Themas/Themenbereiches. Das Spiel mit dem Gleichen und Bestehenden steht neben der Lust am Verändern und Variieren. QUER/SCHNITT ist eine Werkschau, die einen Querschnitt über die individuelle Auseinandersetzung des Produzierens, als Methodisch – Prozesshaftes oder als Theoretisch – Entwickeltes zeigt.
Eröffnung: Donnerstag, 7.Juni 2001, 19.00
Begrüßung: Mag. Christian Rachbauer
Im Rahmen der Langen Nacht der Museen – Samstag, 9.Juni 2001, ist die Ausstellung QUER/SCHNITT bis 1.00 morgens geöffnet.

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Summe =
[ Ergebnis kuenstlerischer + theoretischer Auslotung gesellschaftspolitischer Praxisfelder im hegemonialen Diskurs]
Eine Veranstaltungsreihe der Kulturplattform OOe und dem Kunst Raum Goethestrasse



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and on the seventh day god turned off his powerbook
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