Inke Arns on Fri, 16 Aug 2002 11:10:06 +0200 (CEST) |
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[rohrpost] Michail Tschernischow, ifa Galerie Berlin, 23 Aug - 13 Okt 2002 |
Angriff Michail Tschernischow Arbeiten von 1961 bis 2002 ifa-Galerie Berlin 23. August – 13. Oktober 2002 Eröffnung: Donnerstag, 22. August 2002, 18 Uhr Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 22. August 2002, 11 Uhr http://www.ifa.de/a/a2/da2tschernischow.htm Michail Tschernischow (geb. 1945) war in den 60er Jahren der jüngste und zugleich eigenwilligste und radikalste der russischen Avantgarde-Künstler Moskaus, die die inoffizielle Kunstszene Russlands prägten. Die ifa-Galerie Berlin wird in Zusammenarbeit mit der Galerie Marina Sandmann die erste Retrospektive des heute in New York lebenden Künstlers zeigen. Seine früheste Arbeit stammt aus dem Jahr 1961, ein Stück gerahmte Moskauer Tapete , die er unsigniert ließ. Er wollte immer "Null-Kunst" machen, wie er sagt. Er widmete sich Untersuchungen geometrischen Formen und thematisierte vor allem den sowjetischen Militarismus in seinen Installationen. Seine Radikalität und Unangepasstheit brachten ihm mehrere Aufenthalte in sowjetischen psychiatrischen Anstalten ein. Schließlich konnte er 1980 durch Heirat in die USA übersiedeln. 1988 veröffentlichte er in New York unter dem Titel "Moskau 1961-1967" in russischer Sprache seine Ansichten zur Kunst und den geistigen Umständen, unter denen sie entstanden ist. Im intensiven Selbststudium erwirbt er sich in sowjetischen Bibliotheken tiefgreifende Kenntnisse von der Kunst der Moderne, die ihm Anregungen zu eigenem autodidaktischen Schaffen sind. Dass dieser Weg auch einer der sozialen Isolation und der Konfrontation mit jeder, vor allem aber der staatlichen Autorität ist, ist zwar nicht explizit Thema des Buchs, wird aber anhand der nebenbei geschilderten Begleitumstände sehr deutlich. Gegen welche extrem widrigen Umstände sich ein solches Bewusstsein in "Moskau 1961-1967" durchsetzen musste, erfährt der westliche Leser heute wohl mit zum Teil ungläubigem Staunen – und desto größerer Hochachtung für den Autor und Künstler Michail Tschernischow . Dieses Buch wird im Zusammenhang mit der Ausstellung in der Übersetzung von Olga Radetzkaja erstmals in deutscher Sprache erscheinen und Teil des Kataloges zur Ausstellung sein. Zeit seines Lebens setzte sich Tschernischow mit militärischer und staatlicher Gewalt auseinander. Die Ausstellung zeigt eine Installation des Künstler, die er unter das Thema "Angriff" stellt, ein Thema, das in der heutigen Zeit wieder ungeahnte Aktualität erlangt hat. Der Ausstellungskatalog enthält Texte über die Arbeit von Michail Tschernischow. Ein ausführlicher Bildteil gibt einen Überblick über sein Werk. ifa-Galerie Berlin 23. August – 13. Oktober 2002 Eröffnung: Donnerstag, 22. August 2002, 18 Uhr Pressevorbesichtigung: Donnerstag, 22. August 2002, 11 Uhr Inke Arns http://www.v2.nl/~arns Out now: Netzkulturen. Hamburg, 2002 http://home.snafu.de/inke/Netzkulturen Neue Slowenische Kunst. Regensburg, 2002 http://www.v2.nl/~arns/Texts/NSK/abstract-NSK2002.html ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/