geert lovink on Sat, 18 Jan 2003 23:50:18 +0100 (CET) |
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Re: [rohrpost] Aus der NZZ |
> Der Internet-Boom am Ende des vergangenen Jahrtausends ist auch durch die Medien angetrieben worden. Unkritisches Verhalten, begrenzte Sachkenntnis und mangelnde redaktionelle Ressourcen trugen dazu bei, dass Chancen und Möglichkeiten des Internets überbewertet wurden, wie Raymond Lüdi in einem kritischen Rückblick schreibt. http://www.nzz.ch/2003/01/17/em/page-article8KCLI.html Klar, aber können wir auch über Mitschuld reden? Ab wann können blöden Medienmacher für ihre Doofheit bestraft werden? Wenn Journalisten bloß abschreiben und copy-pasten was Dotcomfirmen sie zuschicken, was bedeutet es wenn die Firma pleite geht und die naiven Aktionairen anfangen die verhypten Berichterstatter vor Gericht zu bringen? Es gibt in der Dotcomrekonstruktionsdiskurse mehr und mehr Hinweise auf die Rolle der Presse die komplett versäumt haben kritisch nachzufragen. Es gibt meines Wissens noch keiner solchen Klagen. Ein krassen Fall könnte komischerweise die open source Firma VA Linux sein der sein IPO im Dezember 1999 groß freierte. Sowohl Linus Torwalds als auch Eric Raymond sind eng mit dieser Firma und die Pressewirbel um den IPO damals verbunden. Der VA Linux Fall in den Medien ist vielleicht der größte Hype gewesen, nach den Zusammenschluß von AOL und TimeWarner ein Monat später, im Januar 2000. Bald danach fiel der VA Linux Kurs. Banken haben bei der IPO riesen Gewinne gemacht. Es ist klar wer verloren hat... (mehr dazu in der PBS Dokumentarfilm DotCon). Nur ein Monat später verunsichterten die Märkten und der großen Sturz war dann im April 2000. Ciao, Geert ------------------------------------------------------- rohrpost - deutschsprachige Liste zur Kultur digitaler Medien und Netze Archiv: http://www.nettime.org/rohrpost http://post.openoffice.de/pipermail/rohrpost/ Ent/Subskribieren: http://post.openoffice.de/cgi-bin/mailman/listinfo/rohrpost/