Krystian Woznicki on Wed, 12 Feb 2003 14:30:12 +0100 (CET)


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[rohrpost] Re: SMS-Encounters


Datenschutz: die ewige SMS

heise online, 12.02.2003

  Der bulgarische Netzbetreiber Mobiltel[1] speichert alle durch sein Netz
gehenden SMS und ist dafür im Januar auch mit einem bulgarischen Big
Brother Award[2] bedacht worden. Der Mobilfunker begründet laut den
Big-Brother-Organisatoren die dauerhafte Speicherung aller SMS damit, man
sorge für den Fall vor, dass "die Behörden einen Kunden finden wollten, der
unzensierte oder vulgäre Nachrichten aus persönlichen, religiösen oder
politischen Motiven" versendet habe.

  Den österreichischen Managern des Netzbetreibers aber scheint diese
Auszeichnung herzlich egal zu sein: Sowohl der ehemalige ÖVP-Politiker
Josef Taus als auch Telekom-Austria[3]-Chef Heinz Sundt reagieren auf die
datenschutzrechtlich bedenklichen SMS-Speicherungen nicht. Taus hatte vor
rund einem Jahr mit Investoren die Mobiltel übernommen und Sundt in den
Aufsichtsrat geholt. Die Anfragen nach Stellungnahmen von Taus und Sundt
durch heise online blieben bislang unbeantwortet. Lediglich eine Anfrage an
Sundt wurde von seinem Pressesprecher abschlägig beschieden: "Herr Sundt
kommentiert als Aufsichtsrat keine operativen Angelegenheiten von
Mobiltel."

  Für die österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber, inklusive der Mobilkom
Austria[4], die zu Sundts Telekom-Austria-Konzern gehört, ist die Sache
allerdings klar. Einhellig wurde nach Anfrage auf das österreichische
Telekommunikationsgesetz verwiesen und bestätigt, dass SMS nur so lange
gespeichert würden, als dies für deren jeweilige Zustellung erforderlich
sei. Danach würden die Nachrichten selbst gelöscht, Informationen über die
erfolgte Versendung würden nur soweit aufbewahrt, als dies zu
Abrechnungszwecken erforderlich sei.

  Tatsächlich ist jedoch auch hier die Auslegung der Bestimmungen
uneinheitlich. Telering[5] beispielsweise ermöglicht seinen Mobilfunkkunden
den kostenlosen Online-Versand von SMS. In der Monatsrechnung scheinen
diese als Verbindungen mit Kosten von 0 Cent auf. Eine Verrechnung erfolgt
also eigentlich nicht, trotzdem werden die Daten über den Versand
gespeichert. Die SMS selbst würden aber nicht gespeichert, beteuert die
österreichische Mobilfunkbranche. (Daniel Sokolov) / (jk[6]/c't)

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  http://www.heise.de/newsticker/data/jk-12.02.03-003/

Links in diesem Artikel:
  [1] http://www.mobiltel.bg
  [2] http://www.bg.bigbrotherawards.org
  [3] http://www.telekom.at
  [4] http://www.mobilkom.at
  [5] http://www.telering.at
  [6] mailto:jk@ct.heise.de

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