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n0name newsletter #25 Kassel Mo., 14.08.2000 22:11 CET <------------ Breite: 70 Zeichen - Font: Courier New, 10 ------------> ...................................................................... *Inhalt/Contents* 1. The Bazaar is a Cathedral 2. Cube - Ein Film über den mathematischen Raum. von Dierk Spreen 3. "DJs, VJs, Content Jockeys" 4. "Einsperren Aussperren Aufsperren" 5. Ernst Corinth ueber RealityRun 6. rubrik stenzel (2) 7. Sampler 1. The Bazaar is a Cathedral Eric S. Raymond's Buch ueber Open Source Dasz mensch Teil hat an lebenden Legenden und modernen Mythen, die gerade im Entstehen sind, ist ein Allgemeinplatz. Die dazugehoerige Bibel zu lesen gehoert zum Marketing-Konzept. "O'Reilly can afford to pay the leaders of Perl and Apache to do their thing because it expects their efforts will enable it to sell more Perl- and Apache- related books and draw more people to ist conferences." (*Eric S. Raymond. _The Cathedral And The Bazaar: Musings on Linux and Open Source by an Accidental Revolutionary_. Sebastopol: O'Reilly, 1999. S. 186.*). Seitdem klar wurde, dasz Microsoft und das Garagenfirma- Modell in einer seltsamen Mischung aus Feindbild (Bill Gates, der meistgehasste Mann der 90er) und Faszination eben jenen Stoff abgeben wuerde, der die Neue-Markt-Zukunftsphantasmen antreibt, kommt auch der Normal-User nicht an Zauberworten wie "Linux" und - aus der Perspektive der Mainstream-Medien - eine Ebene darunter "Open Source" (OS) vorbei. Die Kampagne mit der OS durchgesetzt wurde, die Eric S. Raymond (ESR) in seinem Buch ueber die antagonistischen Produktionsmodelle fuer Software - _Die Kathedrale (autoritaer) und der Basar_ (dezentralisiert) - beschreibt traegt Fruechte. Die Logik aller Kapitalerotik bleibt also auch hier bestehen: Saeen, Wachsen, Ernten. Sie deckt sich mit der Spar-Rhetorik der Banken, aehnlich wie sich z.B. die Musikszene Techno selbstbeschreibt, seien die Zeiten des Saeens und Wachsens (die Erforschung) vorbei, nun breche das Zeitalter des Erntens (Auslebens) an. Linux kommt, Windows geht. Was ist der Kernel von Open Source? verhaelt es sich so wie mit dem Mauszeiger, der zwischen der Schreibflaeche und dem Scrollbalken einfach verschwindet, also Unfaszbarkeit? Eric Raymond spurt nach, irgendwo im Text schreibt er davon, dasz er der Unbewusztheit der Hackerkultur ein biszchen Erinnerungsvermoegen beibringen wollte. Geschichtsschreibung. Und er kommt nach einer kurzen Historie des Hackertums, dem eigentlichen Aufsatz "The Cathedral And The Bazaar", der revolutionaeren Metapher (von der monopolistischen Planwirtschaft - alle 2 Jahre eine neue Version - zum muendigen transnationalen Marktplatz), dem neuen Besitzbegriff der Offenen Software (Autoritaet folgt Responsibilitaet) und der Er- Klaerung der oekonomischen Bedingungen, Spielregeln und Vermarktungsstrategien (top down nicht bottom up, liebe Peer!) zu dem Schlusz, dasz "der freie Markt, im weitesten liberalen Sinn inklusive aller unerzwungenen Aktivitaet sei es Handel oder Geschenk, fortwaehrend sich vermehrenden Software- Wohlstand fuer jeden produzieren kann" (Uebers. d. Verf.). Das technologisch Beste soll sich durchsetzen, nicht das am besten verkaufte. Die Nutzer sollen in den Produktionsprozess eingebunden sein, geschlossene Systeme sind nicht mehr effektiv. Wandelt sich das oekonomisch-weltbildliche Leitbild 'Markt' derzeit in 'Netzwerk' um, dann gilt laut ESR fuer die Software-Welt die offene Infrastruktur als Mittelpunkt des Geld- und Nutzenumlaufkosmos. Denn Computer sind fuer ihn Tools fuer Menschen - _alle_ Menschen. OS beendet nicht das Konkurrenzprinzip des Marktes - oder nun des globalen Netzwerkes -, alle soziale kompetenz laeuft weiterhin darauf hinaus, es besser zu machen als der andere. Der Pragmatismus legitimiert das Reich guter Software, es geht argumentativ im Prinzip um Qualitaet, Zuverlaessigkeit und Funktionalitaet. Das Subprinzip Computer (Hardare/Software) als Lebensstil oder gar Medium wird nicht angetastet und kommt demnach auch nicht vor, es sei denn im post- religioesen Sinn als Science Fiction-Fantum und als Teilkultur "die Hacker". So liest sich die Coverillustration auch praeziser, das kubistische Gemaelde von Livbov Popova, der Bruch mit der Zentralperspektive und den illusionistischen Bildtechniken sowie die gebrochen un- uebersichtliche Gesamtschau in der die Dinge mit den Menschen verzeichnet sind, analog zu den Umbruechen heute und eine Reminiszens an die klassische Moderne - etwas also was als begriffen gemutmaszt wird, aber nie zum breiten Konsens gehoerte und so also noch nicht begriffen ist: Ohne Geld-Oekonomie nicht kostenlos aber crazy, weil go Open Source das bisherige System umdreht, Netscape gab 1998 die Kronjuwlen weg, ihr Wissen, den Quellcode; sein Produktionsgeheimnis laeszt man normalerweise nicht aus dem Safe (siehe das Aroma in Coca-Cola). Damit etabliert sich eine neue Elite (wie Friedrich Kittler und Arthur Kroker schon laengere Zeit predigen): die der Digiterati unter der Kontrolle ihrer eigenen Gemeinschaft, und die Open Source "Bewegung" ist eng gekoppelt an das idealistische Tauschprinzip der Softwareautorenschaft, naemlich das freiwillige Geben des Nuetzlichen, dem Use Value (Marxschisch "Nutzwert") und zugleich an die Distributoren, deren Sale Value ("Tauschwert") auf alle Nichtsoftwareschreiber zielt. Open Source funktioniert ein biszchen so wie eine Zwiebel oder wie die Zisterzienser, Hacker sind somit der Orden, ESR ist ihr unfreiwillig selbstironischer Evangelist (neben Richard Stallman, nicht umsonst geben sich beide gerne Pseudo-Attitueden der Fuehrerschaft hin) und der sogenannte Enduser ist die Schale. Kaeme es jetzt darauf an, die von Innen-nach-Auszen-Bewegung umzukehren und von Auszen nach Innen zu gehen, vom Beta-Tester zum Programmierer?? Mit dem System arbeiten, nicht dagegen - eine alte Hackeregel. Nur, fuer das System, oder um es zu verwandeln? Und mit welchem System eigentlich? Klappentext Abs 1 innen networked collaboration bibliograf. Angaben Open Publication License http://www.opencontent.org/openpub/ x computer language - society - innovation, restricting access, freedom of knowledge 2 tribe of hackers out of niche role 3 live and work in the future 4 into the mainstream 7 played with software for fun 9 " " technological art 13 ARPANET, Unix 20 hackerdom-SF 22 HURD 23 Linus Torvalds, sociological 24 Linux 29 I believed 30 become more productive yourself 32 ff. Lessons, Personal Itch 33 Rewrite 35 take over 36 Hand It Off 37 users As Co-Developers 41 Large Base, Linu's Law 42 Delphi effect, self-ellected 43 parallelizable 46 Beta-Testers Resource 50/51 Saint-Exupery, " " design-space 52 " " co-developer community, Fuszn 4: 257 lots of people insights in first place, needs to have something to play with 58 plausible promise 61 Brook's law - Weinberg's egoless programming 62 use entire world as talent pool 63 leadership style 63/64 Kropotkin, spontaneous order, Fuszn 6 -> 258 65 connect selfishness 66 not because morally right or wrong 70 software developer functions 74 fun 75 most economically efficient 76 Netscape 81 what hackers say they believe 86 from free software to open source 87 www.opensource.org 89 as one person-group 90 ff. claim ownership 94 Fuszn 2 working via system 95 space of all programms 97 hacker culture | real world 99 third model gift culture, reputation 100 ff craftmanship model 103 judgement of peers 104 taboos, Fuszn 9 unfriendly patch compete with original, peer credit 109 work is statement 110 not person labeled 111 Talking softly 113 Fuszn 11 -> 263 project = new territory; gap filling, category killers 114 programms for non-techies 116 make territory new available 119 abstraction of animal territoriality 120 territorial instinct 125 contributors and co-developers, benevolent dictator 126 project's internal proberty boundaries 127 authority follows responsibility, seniority wins 129 mysteries 130 social context mysteries 132 optimal social organization 133 without reward 139 Magic 140 scarcity economic sense 141! better quality, ... 142 95% in-house code 145 software service industry, Fuszn 1 -> 265 programmers true assets 145 delusion manufactoring industry 146 open source largest user base, closed-source many buyers 146/147 monopoly, exchange of value between vendor and customer 151 Antimangel-Oekonomie 152 J. Random Hacker sit on patch, or throw in pool for free 160 profiting 166 Zope (business models) 170 peers review 173 consumer, customer [user, co-developer] 174 common computing and communication infrastructure 175 Kriterien fuer go open source 178 exploit the peer-review effect 179/180 Microsoft-IBM-Modell | open source Modell 182 lower overhead etc. 184 free to clone it, Red Hat, social norms 185 community stars 186 O'Reilly 188 firms identify 191 demand for people 194 any software die or become part of open infrastructure, free market 199 red Ferrari 201 ff Netscape 215 Halloween documents 219 predictions 223 for human beings 225 peer review, decentralization, openness, home site http://www.tuxedo.org/~esr 231 jargon file 232 crackers 233 imitate masters 235 hackers are ... Eric S. Raymond. _The Cathedral And The Bazaar: Musings on Linux and Open Source by an Accidental Revolutionary_. Sebastopol: O'Reilly, 1999. US $ 19.95 = ca. DM 50,- -> The Cathedral and the Bizarre http://www.macopinion.com/columns/macskeptic/00/07/07/index.html (ms) <schwarze@hrz.uni-kassel.de> 2. Cube - Ein Film über den mathematischen Raum. Der "mathematische Raum ist jener Raum, der nur durch mathematische Operationen beschrieben werden kann. Seine Untersuchung richtet sich in erster Linie darauf, wie dieser Raum strukturiert ist, nicht aber welche Seinsweise er hat." Der mathematische Raum ist "primär (im logische Sinne) ideal, d.h. er existiert nur als gedachter Raum, der geeignet ist, mittels der mathematischen Analyse seiner Struktur den Raum der Physik oder der materiellen Wirklichkeit zu modellieren." Der Raum, der in dem Film "Cube" vorgestellt und beschrieben wird, ist ein solcher Raum. Er ist nach strikten mathematischen Vorgaben konstruiert. Dieser real-ideale Raum besteht aus 26 hoch 3 Kuben, die jeweils 5 mal 5 mal 5 Meter groß sind. In regelmäßigen Abständen verschieben sich die Kuben, so daß sie alle einen Raum durchwandern, der insgesamt 17576 Kuben enthält. Jeder Kubus ist durch eine neunstellige Ziffer gekennzeichnet, welche die drei Raumkoordinaten des Kubus im Urzustand angibt. Aus der Zahl kann ein eventueller ‚Bewohner' des Kubenlabyrinths der Weg zur Tür errechnen, und er kann erkennen, in welchem Zustand der durch die Zahl markierte Kubus sich befindet. Die Kunst besteht darin, große Primzahlen zu identifizieren und eine Vielzahl von Permutationen (die Anzahl möglicher Kombinationen verschiedener Elemente) zu berechnen. Der Raum, den Cube beschreibt, ist mit dem Raum vergleichbar, den Michel Foucault in "Überwachen und Strafen" als Panopticon beschreibt. Ein Panopticon besteht aus lauter einzelnen Zellen, die durch einen zentralen, aber unsichtbaren Blick kontrolliert werden. Diese Sichtbarkeit, so Foucault, "ist eine Falle." Der Insasse des Panopticons wird ohne Unterlaß überwacht; er ist zugleich völlig isoliert. Die Masse der Gefangenen löst sich in eine mathematische Anordnung getrennter einzelner und informativer Körper auf. Die Körper sind der Apparatur völlig ausgeliefert. Daher handelt es sich um ein "Laboratorium der Macht". Das Panopticon stellt einen idealen mathematischen Raum dar, der in Architektur gegossen als soziale Machtapparatur funktioniert. Auch der Kubenraum des Films ist ein konstruierter idealer Raum, der seine Insassen gefangenhält. Dieser Raum ist eine Sozialtechnologie. Die Insassen, deren Fluchversuch die Handlung des Films darstellt, vermuten daher auch sofort, in einer Art Versuchslabor zu sein. Sie müssen nicht nur den Ausgang finden und lernen, wie sie das tun können. Sie müssen auch lernen, die Zustände der einzelnen Kuben zu erkennen, bevor sie sie betreten: Ein Kubus ist entweder eine tödliche Falle oder sicher. Die Antwort auf diese Frage sind Mathematik und Genie. Die Zahlen geben Auskunft. Der Film hat auch eine Handlung. Diese allerdings weicht sehr von den üblichen Narrationen ab, die Filme sonst bieten. Daher ist besser von "Handlung" zu sprechen. Das Drehbuch für diese "Handlung" findet sich in Erving Goffmans Buch über Asyle. Während Foucaults Buch gewissermaßen die technische Seite der Macht analysiert, die der Film darstellt, so beschreibt Goffmans Buch die Typen der Akteure und die Psychologie der Macht, die der Film auch darstellt. Es finden sich: Ein Bulle, ein Ausbrecherkönig, eine Psychologin mit einer Vorliebe für Verschwörungstheorien, einer der Konstrukteure des Kubus, eine Mathematikstudentin und ein Genie. Keiner der Insassen weiß, warum er in dem Kubus ist. Das ist, so Goffman, auch nicht relevant, weil die Verhaltensstrukturen von Asylinsassen sich in Typen einteilen lassen, die vollkommen unabhängig von den Gründen sind, die zur Einlieferung ins Asyl geführt haben (seien es Krankheit, Verbrechen, politische Gründe, ein Irrtum oder einfach nur Willkür). Neben dem technisch- mathematischen Aspekt der Flucht, gibt es auch noch den psychologischen. Nicht nur gilt es, die tödlichen Fallen zu vermeiden; es gilt auch zu realisieren, daß jeder Raum des Kubus eine Falle darstellt, eine Psycho-Falle, die sich als genauso tödlich erweisen kann. Die Akteure finden durch Versuch und Irrtum - es gibt ein paar sehr ‚schöne' Tode zu bewundern; der Film setzt wie "Überwachen und Strafen" mit einer solchen Szene ein - und Reflexion den technischen Weg in die Freiheit. Aber nur einem gelingt es, die verlangte psychologische Metaperspektive zu entwickeln. Er ist der einzige, der aus den düsteren Farben des Kubus ins Licht entlassen wird. Alle anderen scheitern an der Psycho-Falle. Für sie haben sich letztendlich alle Räume als gleich gefährlich erwiesen. Als soziologischer Film-Beobachter weiß man natürlich sofort, wer derjenige sein wird, der entkommt. Wer hat mit der Psycho-Logik von Asylen die größte praktische Erfahrung? Und so zeigt sich, daß Macht streckenweise auch etwas langweilig sein kann. Aber das gehört vermutlich auch zu ihrer Zeitstruktur... Ein Zuschauer schreibt im Internet über "Cube": "This movie is ideal for tortures and sadists, but not for watching it by themselves." Dierk Spreen <dierk.spreen@t-online.de> Cube: Kanada 1997. Buch & Regie: Vincenzo Natali, Darsteller: Maurice Dean Wint, Nicole De Boer, Nicky Guadagni, Andrew Miller, Wayne Robson, David Hewlett. 90 Minuten, Farbe. http://www.cube-film.de/ 3. "DJs, VJs, Content Jockeys" DJs mischen Klangquellen zu neuen Mustern zusammen und auseinander, je nach Music-Szene-Diktum (HipHop, Techno und seine Ausdifferenzierungen, auf der Hochzeitsfeier), VJs docken an die Beduerfnisse im Club nach Visuellem an, hier wir gelayert und zeitgelupt, ... Content Jockeys (CJs) zitieren, samplen und mixen, redesignen und faken; z.B. Werbebanner, Websites, Uebersetzungen ganzer Buecher. Das performative Element reduziert sich jedoch auf den Empfaenger, ist damit der Betrachter und Leser nicht der eigentliche Jockey? n0name moechte die *Content Jockeys Top 10* erstellen, Tipps mit URLs BITTE an n0name <schwarze@hrz.uni-kassel.de> ! 4. Program Angels proudly present: "Einsperren Aussperren Aufsperren" Ausstellungsexperiment vom 13.- 21.10.2000 mit Amy Alexander, Blank & Jeron, Mario Hergueta & Burkhard Lang, Matze Schmidt, Woon Tien Wei & Shimizu Miho (Danger Museum London) im LADEN der lothringer13 - Münchens neuem Space für mediale Experimente Mit neuem Programm und Kuratorenteam, den "Program Angels" (Angela Dorrer, Patrick Gruban, Klara Hobza), eröffnet am 13. Oktober 2000 der LADEN (ehemals Ladengallerie) in der lothringer13. Präsentiert wird das Ausstellungsexperiment "Einsperren Aussperren Aufsperren", in dem 8 Internationale Künstler (davon 3 Künstlerduos), die auch als Kuratoren tätig sind, und die sich gegenseitig nicht kennen, für eine Woche im LADEN eingesperrt werden. Innerhalb der Woche vom 13. bis zum 20. Oktober bleibt das Publikum AUSGESPERRT, kann aber durch die LADENfenster und das Internet den Prozess eines kollaborativen Projektes dieser EINGESPERRTEN Künstler mitverfolgen. Der Höhepunkt des Ausstellungsexperimentes ist das AUFSPERREN des LADENS während der "Langen Nacht der Museen" am 21. Oktober, an dem die Resultate innerhalb eines Partyevents präsentiert werden. Alle acht an dem Experiment Partizipierenden nutzen in ihrer Arbeit das konnektive Medium Internet als wesentliches Element ihrer künstlerisch/kuratorischen Tätigkeit. Die eingereichten Konzepte rangieren zwischen klassischen Objektinstalltaionen bis hin zur reinen "Kunst-als-Mittler"-Funktion. Ob und wieweit sich die eingeladenen Künstler in dieser Extremsituation auf Kollaborationen einlassen werden bleibt spannend und abzuwarten... Amy Alexander, (Netztkünstlerin aus USA, Dozentin am California Arts Institute, http://www.plagiarist.org) plant eine spektakuläre Performance unter Zuhilfenahme von Internet-Bots. Mario Hergueta & Burkhard Lang (Netzkünstler und Kurator/en, Mainz, http://marioland.de, http://www.simulakrum.de/hergueta) werden mit Webcam im Laden campieren und sich einer demokratischen Internet-Abstimmung unterziehen. Matze Schmidt (Kunsttheoretiker, Hrsg.des underground-noname-newsletters, Kassel, http://www.undergroundserver.de ) wird in einer mobilen Medienstation über verschiedene Kanäle (Underground Radio-Server, Magazin, Internet) das Geschehen vor Ort zwischen EINGESPERRTEN und AUSGESPERRTEN medial vermitteln und mitsteuern. Johannes Blank und Karl Heinz Jeron (Pioniere der Netzkunst, Berlin/ Leipzig, http://sero.org) reflektieren die öffentliche Erscheinung von Web-URL`s anhand von konkreten Objekten. Woon Tien Wei und Shimizu Miho / Danger Museum (Kollaborationskünstler aus London, http://www.dangermuseum.com) begleiten in ihrem Künstlerofficekollaborativ das Geschehen vor Ort. Thematisch streift "Einsperren Aussperren Aufsperren" über aktuelle Inklusions und Exklusions-Debatten das Wiederaufleben von Fluxus-Elementen bis hin zur ökonomischen Professionalisierung von Künstlern und Kuratoren im Informationszeitalter. Die Resultate des Experimentes und Dokumente sind bis Ende November über im LADEN zu besichtigen. LADEN in der lothringer13 ist Münchens neuer Space in dem experimentelle, mediale Kunst praktiziert und kommuniziert wird. Eine Kombination aus innovativen Ausstellungen, Events und Socializing (Clubbing & Lounging in den Jours Fixes und Happy Updates) werden innerhalb der Stadt und darüber hinaus eine reale und virtuell Community schaffen. Hier gibt es endlich Platz für zeitgemässe Forschung, Risiken und Visionen! Das Program Angel - Team besteht aus jungen Münchner Trendsettern: Angela Dorrer (Künstlerin; Netzwerkerin), dem Konnektor Patrick Gruban (Co-Founder der Community-Software Firma Cassiopeia; Vorstandsvorsitzender Förderkreis Internet Wirtschaft München) und der exekutiven Koordinatorin Klara Hobza (Künstlerin und Netzwerkerin; Interactive performance; Installation). For information mailto executive coordinator: klarahobza@hotmail.com ...................................................................... Es gibt endlich einen neuen Space in München für Ausstellungen, Events, Experimente, Forschung, und Clubbing Wer es noch nicht weiss: Program Angels proudly present: LADEN Münchens neuer Space für mediale Experimente Lothringer Str.13 Künstlerische Arbeiten, Konzepte fuer Ausstellungen oder Events koennen noch eingereicht werden (Programm 2001) - Apply now! Das Programm startet am 13.Oktober 2000 mit dem Ausstellungsexperiment "Einsperren Aussperren Aufsperren" Die Program Angels sind: Angela Dorrer, Patrick Gruban, Klara Hobza Für Infos und Bewerbungen look at http://www.lothringer13.de/LADEN oder kontaktiert executive coordinator Klara: klarahobza@hotmail.com 5. RealityRun Ernst Corinth 05.07.2000 Menschenjagd im und mit dem Internet als Spiel Kaum ist "Big Brother" vorübergerauscht, setzt der Berliner Unternehmer Alexander Skora noch einen oben drauf und veranstaltet eine "echte" Menschenjagd im und via Internet. Und seine Suche nach geeigneten Opfern ist schon jetzt recht erfolgreich gewesen: 120 Freiwillige haben sich nach seinen eigenen Angaben bisher gemeldet, um in die Rolle eines sogenannten "Reality Runner" zu schlüpfen, obwohl oder gerade weil der Aufruf zur fröhlichen Pirsch ziemlich martialisch und - auch das - arg menschenverachtend klingt. Aber über Geschmack lässt sich ja bekanntlich nicht streiten. Und Menschenverachtung praktizieren ja noch ganz andere, nicht nur aus unserer feinen Gesellschaft. Wer die Seite www.realityrun.com also anwählt, wird begrüßt mit Parolen wie: "Wir suchen Menschen, die sich für Geld jagen lassen? Willst Du, das ein Kopfgeld auf Dich ausgesetzt wird? Willst Du von der ganzen Welt gesucht werden? Willst Du trotzdem überleben?" Und wer der Meinung ist: o.k., überleben find ich irgendwie krass, der kann dort gleich mit dem "Headquarter" Email-Kontakt aufnehmen. Auch die Spielregeln haben es in sich: Start ist am 1. August in Berlin. Dort soll sich 24 Tage lang das ausdrücklich ortsfremde Opfer verbergen. Damit der Gesuchte die ganze Zeit nicht einfach in einem sicheren Versteck verbringt, muss er täglich Aufgaben lösen, die ihn auf die Straße treiben. Außerdem ist der Gejagte verkabelt. Das heißt: eine Digitalkamera überträgt ständig Bilder ins Internet und ein Mikrophon nimmt rund um die Uhr jeden Laut auf, den er von sich gibt. Auch dies ist im Netz dann zu hören, zusätzlich soll noch eine Übertragung per Telefon geschaltet werden. Wer sich als Jäger an dieser Menschenjagd beteiligt, kann sich natürlich übers Netz aktuelle Infos besorgen, Erfahrungen austauschen und wird zusätzlich unterstützt von zwei Profis: einer Dame namens "RealityBabe", die als professionelle Boxerin vorgestellt wird, und einem Herrn, der sich Jack Black nennt und über den es wörtlich heißt: "Er war Mitglied einer Fallschirmspringer Elite-Einheit, hat eine Scharfschützenausbildung und ist darauf trainiert, vermisste Personen aufzuspüren. Die ganze Welt kann ihn bei seiner Jagd nach dem RealityRunner über das Internet steuern. Alter: 28 Jahre Größe: 188 cm Gewicht: 80 kg Ausbildung: Combat-Soldat, Scharfschütze, Fallschirmspringer." Kurzum: ein Mann wie der PitBull von nebenan. Und wem es trotzdem gelingt, 24 Tage von Jack Black oder einem anderen Jäger nicht ins Bein gebissen oder anders überführt zu werden, dem winken als Preise für sein Überleben 10000 US-Dollar und die Teilnahme an einem ähnlichen, aber mit 100000 Dollar dotiertem Lauf in New York. Wird er jedoch vorher entdeckt, geht das Geld komplett an den Jäger. Auch die Kandidatenwahl findet übrigens im Internet statt. Eindeutiger Spitzenreiter ist derzeit mit 35 Prozent aller abgegebenen Stimmen ein gewisser Jörg aus Wien, der "keine gesellschaftlich abartigen" sexuellen Neigungen hat und stattdessen lieber fechtet, Ski und Rad fährt. Frauen sind dagegen Mangelware unter den Bewerbern: Die Bestplatzierte nennt sich selbst "RunnerGirl" stammt aus Köln, redet dennoch nicht gern über ihre sexuellen Vorlieben, braucht nur drei Stunden Schlaf und ist von Beruf Künstlerin. Wenn dieses Spiel nun tatsächlich veranstaltet wird, können die Herren und Damen Medienwächter, die so lange über "Big Brother" debattiert haben, ihre Bedenken und ihren Job als Bedenkenträger wohl endgültig an den Nagel hängen. Und wenn "RealityRun" auch beim Publikum ankommt und vor allem die Werbung finanziell mächtig einsteigt, dann drohen zukünftig wohl noch heftigere Vergnügungen, über die wir lieber erst gar nicht nachdenken möchten. Aber vielleicht ist das alles ja auch nur ein Fake ... Ernst Corinth HP http://www.ernst-corinth.de/ http://www.reality-run.com/ Ein Mann (Roger, Amsterdam), der RealityRunner wird vom 14.8.2000 an versuchen in Berlin unterzutauchen http://www.reality-run.de/ http://www.reality-run.de/Spiel/Presse/presse.html Reality Run: Eine ganze Stadt jagt einen Menschen http://www.berlinonline.de/wissen/berliner_kurier/archiv/2000/0715/ lokales/0010/index.html 6. rubrik stenzel (2): .......................................... µµµµµµµuuuuuuuµµµµµµµµµuuuuuuuuuuµµµµµµµuu nnnnnnnnnnnnnnhhhhhhhhhhnnnnnnnnnhhhhhhhhh qqqqqqooooooooqqqqqqqqoooooooooooqqqqqqqqq ddddddooooddddddddddddoooooooooooddddddddd yyyyyyvvvvvyyyyyvvvvvvvvvyyyyyvvvvvvvyyyyy .........................................: 7. Sampler - electronic bricolage - Thema des Tages: - <!-- null --> "Free People, Free Media" Bomb explodes under journalist's car They found a wasteland from which more than a 100,000 Deutschmarks worth of computer, communication and sound production equipment had been removed. Under current law, all high-performance computer exports are regulated according to their operating speed and destination countries, which are divided into a four-tiered system. As it stands, exporters of computers with an operating speed of 12,500 MTOPS (millions of theoretical operations per second) destined for countries such as Russia and China, obtain a special license. because HPCs are practically essential in developing and testing nuclear weapons. The White House also announced it would no longer draw distinctions between military and civilian end users in countries which covers roughly 50 nations, including Russia, China, India, Pakistan, the Middle East, Vietnam and Central Europe. Sources say the White House made the decision based on a unanimous recommendation of the National Security Council's economic advisors, citing the availability and ease of upgrade between four and eight processor computers. Full story at: http://www.computeruser.com/ eine unautorisierte 1:1 uebersetzung "They have not succeeded in that for the past ten years, and they won't succeed now," added the Serbian prime minister. napster.com ? -> [wie Communities zu Kaempfern fuer Firmen werden. »Inc. Democracy«?] Support these Artists who Support Napster Buy your favorite CDs from these artists Beim Start ist die Concorde vollgepumpt mit Kerosin, wenn sie in New York ankommt, kann sie noch 5 Min. fliegen 70er-Jahre-Jet-Set-Mobilitaetsfantasie Henry Kissinger (sinngemaesz): "(...) abends in Europa essen, in Amerika zu Bett gehen." " " Bedenkenträger Anonymus ---------------------------------------------------------------------- You get the n0name newsletter, because you are there! Sie erhalten den n0name newsletter weil wir ihre E-Mail gefunden haben. Die Autoren: Dierk Spreen <dierk.spreen@t-online.de> Ernst Corinth stenzel Anonymus Matze Schmidt (ms) (c) 2000 n0name und die Autoren Kopie bitte nur mit Quellenangabe! n0name c/o Matze Schmidt (V.i.S.d.P.) Steimel 4 D-34233 Fuldatal/Kassel +49(0)561/8160691 0177/7820439 schwarze@hrz.uni-kassel.de http://www.uni-kassel.de/~schwarze/matzeschmidt's.html Coming soon/Demnaechst: www.n0name.de Next noname newsletter: Monday September 25th, 2000 Naechster noname newsletter: Montag, 25. September 2000 Preview/Vorschau: EXPO 3000 www.modukit.com Artwork by mmx Wenn sie keinen Newsletter (E-Mail oder Fax-Version) mehr erhalten moechten, schicken sie bitte eine E-Mail an n0name <schwarze@hrz.uni-kassel.de> mit dem Subject "Unsubscribe Newsletter". n0name mit einer 0 (in Worten "Null") im Namen! Please forward! Bitte weiterleiten! 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